Organisationen der Sozialen Arbeit stehen vermehrt unter Druck. Sie reagieren auf multiple Krisen, erleben soziale Spaltung und Gefährdungen in der demokratischen Gesellschaft ganz konkret und stellen große Teile der Daseinsvorsorge sicher, während die Kassen immer knapper werden. Hierbei sind die Organisationen mehr denn je auf Ehrenamtliche angewiesen, die von Staat und Politik recht selbstverständlich als zuverlässige und langfristige Ressource eingeplant werden. Dazu gehören die regelmäßigen Appelle an das Ehrenamt, seinen Beitrag für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten.
Doch immer mehr Menschen suchen sich informellere, kurzfristigere Aufgaben und meiden die Übernahme von festen Verantwortlichkeiten. Das ist aber weniger eine Frage der Motivation, sondern vor allem eine von veränderten Rahmenbedingungen: brüchigere Betreuungs- und Pflegestrukturen, Anforderungs- und Zeitverdichtung im Berufs- und Familienalltag, Ausgrenzung oder Armutslagen.
Wo Soziale Arbeit prekarisiert wird, wird mehr Ehrenamt gefordert. Lücken in der Daseinsvorsorge wirken sich aber auf privater Ebene Vieler aus und beschneiden so auch Ressourcen von Ehrenamtlichen. Organisationen sind gefordert, sich in dieser Gemengelage zu verorten und dabei die Antriebskräfte für freiwilliges Engagement im Blick zu behalten: Raum für Eigensinn, Kritik und Gestaltungsmöglichkeiten.
Neben Impulsvorträgen aus der Forschung und der praktischen Arbeit wird es während des Fachtages, den DER PARITÄTISCHE SH veranstaltet, auch vertiefende Workshops geben.
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